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Title: Transmission multiresistenter Erreger: Welche Risikofaktoren beeinflussendie Übertragung von multiresistenten Erregern zwischen Kontaktpatienten?
Language: German
Authors: Karras, Juliane 
Issue Date: 9-Sep-2019
Abstract: 
Hintergrund: Die Problematik der Verbreitung und Übertragung antibiotikaresistenter Infektionserreger nimmt weltweit zu und stellt eine große Herausforderung für die Medizin, das Gesundheitswesen und die Gesellschaft allgemein dar. Aufgrund fehlender Alternativen auf der Seite der Pharmaindustrie, stehen Maßnahmen wie das Screening und die Kontaktisolierungen im Mittelpunkt der Transmissionsprävention. Da diese Maßnahmen jedoch unter anderem enorme monetäre und personelle Kosten mit sich bringen und die Evidenz dieser Maßnahmen bisher nur selten untersucht wurde, stellt sich die Frage nach dem tatsächlichen Transmissionsgeschehen und den individuellen Einflussfaktoren, die eine Übertragung der Erreger begünstigen.
Methode: Um die Fragestellung zu untersuchen, wurde an der Charité Universitätsmedizin Berlin eine retrospektive Fall-Kontroll Studie mit gematchten Patienten-Pärchen durchgeführt. Die erhobenen Daten stammen aus der Zeit von Januar 2013 bis Dezember 2016. Die zugehörigen Patientenisolate wurden mittels des cgMLST Verfahrens analysiert und die DNA der Erreger miteinander verglichen. Die Zuordnung der Sequenz-Typen ermöglichte eine Identifikation oder den Ausschluss einer Transmission zwischen zwei Kontaktpatienten. Es wurden 20 Fälle und 20 Kontrollen, jeweils bestehend aus einem Index- und einem Kontaktpatienten, untersucht. Die anschließende Erfassung und statistische Analyse der Risikofaktoren sollte einen ersten Aufschluss über den Einfluss spezifischer Faktoren und die Übertragung liefern.
Ergebnisse: Die Stichprobe ergab insgesamt 23 männliche Patienten und 17 weibliche Patientinnen. Das Durchschnittsalter der Indexpatienten liegt bei 66,1 Jahren und 62 Jahren bei den Kontaktpatienten. Der Mittelwert des Komorbiditätsindex liegt bei den Indexpatienten bei 5,9 und bei den Kontaktpatienten bei 4,5. Die Ergebnisse der Unterschiedstests ergaben bei keinem der untersuchten Risikofaktoren und einem Signifikanzniveau von p=0,05 ein statistisch signifikantes Ergebnis. Dementsprechend sind die Nullhypothesen angenommen worden und es konnte kein Unterschied in der Ausprägung der Einflussfaktoren zwischen den Index- und Kontaktpatienten festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse können keine evidenzbasierten Aussagen bezüglich der Transmissionsrate und den individuellen Risikofaktoren der Kontaktpatienten getroffen werden. Da die Stichprobe der Fälle und Kontrollen wesentlich geringer ausgefallen ist, als zuvor vermutet wurde, wird für zukünftige Studien eine Optimierung des Studiendesigns empfohlen, um eine größere Stichprobe zu erhalten und die Validität und Reliabilität zukünftiger Daten zu gewährleisten.

Background: The increasing spread of antimicrobial resistant germs represents an international public health issue and a major challenge in medicine, the health care system and the general society. Due to conflicting data regarding the effectiveness of precautions such like contact isolation and screening procedures and a general lack of knowledge about the rate of transmission among contact patients, the aim of this study was to analyze the transmission proceeding of multiresistant germs and to identify associated risk factors.
Method: A case-control study with machted pairs was performed at the University Hospital Charité Berlin, Germany, including patients from January 2013 through December 2016.
Then a DNA sequencing method (cgMLST) of all patient isolates was conducted to asses clonal relatedness among all contact patients. The sample identified 20 cases and 20 controls, each composed of one index patient and one contact patient. Following suspected transmissions and associated factors of influence among contact patients were recorded and analyzed by the help of statistical methods.
Results: The final sample resulted in 23 male patients and 17 female patients. The mean age was 66,1 years among the index patients and 62 years among the contact patients.
None of the analyzed factors resulted in a significant distinction among all contact patients.
In general the identified transmission rate to contacts was low and no factor of influence could be identified as potential risk factor.
Conclusion: Based on the presented results and the low level of evidence in this observational study, it is not possible to make a valid point regarding any risk factors of the transmission of multiresistant germs among contact patients. Due to the small sample size it is recommended to revise and to optimize the study design in the future to receive valid and reliable results in following investigations.
URI: http://hdl.handle.net/20.500.12738/8874
Institute: Department Gesundheitswissenschaften 
Type: Thesis
Thesis type: Bachelor Thesis
Advisor: Reintjes, Ralf 
Referee: Maechler, Friederike 
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