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Title: Aus einsam wird gemeinsam? Soziale Beziehungen im Mehrgenerationenhaus als Merkmal von Einsamkeit im Alter - Eine qualitative Untersuchung -
Language: German
Authors: Staude, Celine 
Issue Date: 21-Aug-2020
Abstract: 
Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft sowie des demografischen und sozialen Wandels, gewinnt das Thema der Einsamkeit im Alter besonders an gesellschaftlicher und gesundheitswissenschaftlicher Relevanz. Durch eine zunehmende Singularisierung können viele ältere Menschen immer seltener auf familiäre Unterstützungsleistungen zurückgreifen. Das Mehrgenerationenhaus als Begegnungsstätte, stellt hier einen aktiven Partner dar. Es stellt eine zeitgemäße Antwort auf die Herausforderungen der Einsamkeit im Alter dar. Das Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit war es, den Aufbau von sozialen Beziehungen im Mehrgenerationenhaus und deren Auswirkung auf die Einsamkeit zu untersuchen sowie Unterstützungspotenziale der Begegnungsstätte gegen die Einsamkeit im Alter zu analysieren. Anhand eines semistrukturierten Leitfadens, wurden die Sichtweisen und Erfahrungen von Expert*innen des Mehrgenerationenhauses, im Hinblick auf den Beziehungsaufbau im Mehrgenerationenhaus sowie der Einsamkeit im Alter von Nutzer*innen ermittelt. Durch eine inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz, wurden die Interviewdaten anschließend analysiert und aufbereitet.
Die Ergebnisse bestätigen im großen Teil die Annahme, dass soziale Beziehungen, aber vor allem deren Schwinden, ein Merkmal der Einsamkeit im Alter darstellen. So wirken sich insbesondere soziale Kontakte sowie die Integration in eine feste Gruppe unbewusst auf die Verringerung der Einsamkeit aus. Die Interviewergebnisse unterstreichen einen Zuwachs an positiver Entwicklung von Qualitäten innerhalb dieser Beziehungen. Essenziell sind strukturelle Gegebenheiten der Angebote, wie die kostenlose Teilnahme oder vertrauensvolle Ansprechpartner*innen, die verlässliche Rahmenbedingungen für einen Beziehungsaufbau im Mehrgenerationenhaus schaffen.
Soziale Beziehungen stellen mittels der Erweiterung des sozialen Netzwerkes eine Ressource gegen die Einsamkeit im Alter dar. Darüber hinaus gab das Interviewmaterial zahlreiche Hinweise darauf, dass der Besuch im Mehrgenerationenhaus förderlich für die Gesundheit ist.
Insbesondere eine funktionierende und vertrauensvolle Kommunikation, stellt einen wesentlichen Indikator für die soziale Gesundheit der älteren Nutzer*innen dar. Somit können positive Effekte sozialer Netzwerke und deren Unterstützungsleistungen zur aktiven Förderung eines subjektiven Wohlbefindens beitragen und der psychischen Gesundheit Festigkeit verleihen. Die Limitationen der qualitativen Erhebung ergeben sich zum einen durch die fehlende Repräsentativität der Stichprobe sowie die fehlenden Gütekriterien. Es bedarf weiterer Forschung, um die Perspektive der an Einsamkeit leidenden Betroffenen selbst einbeziehend in einer ergänzenden empirischen Erhebung zu erfassen und diese mit den Sichtweisen der in dieser Arbeit befragten Expert*innen abzugleichen. Der identifizierten Barriere, des Zugangs zur Klientel, sollte durch eine optimierte Vernetzung kommunaler Akteur*innen und einem interdisziplinären, settingorientierten Lösungsansatz gegen die Einsamkeit im Alter entgegengewirkt werden.
URI: http://hdl.handle.net/20.500.12738/9405
Institute: Department Gesundheitswissenschaften 
Type: Thesis
Thesis type: Bachelor Thesis
Advisor: Schillmöller, Zita 
Referee: Walther, Anna 
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