Die medizinische Verwendung von Cannabidiol bei einer Insomnie: Eine systematische Literaturrecherche

Abstract

Hintergrund: Schlafmangel infolge von Insomnie wird mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. Dies kann sowohl allein durch den unzureichenden Schlaf als auch durch Folgeerkrankungen bedingt sein. Daher ist eine frühzeitige und wirksame Behandlung der Insomnie wichtig. Jedoch sind bei der Behandlung mit herkömmlichen Schlafmitteln die Nebenwirkungen sowie weitere gesundheitliche Risiken zu berücksichtigen. Cannabidiol als Reinsubstanz weist großes therapeutisches Potenzial auf. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über die Wirkung von Cannabidiol bei einer diagnostizierten Insomnie zu erhalten. Ebenso soll die Umsetzbarkeit dieser möglichen Behandlungsalternative im Hinblick auf die derzeitige Gesetzeslage in Deutschland kritisch beleuchtet werden. Methode: Die Untersuchung erfolgte unter Durchführung einer systematischen Literaturrecherche. Anhand der festgelegten Suchbegriffe, Ein- und Ausschlusskriterien sowie Suchstrategien wurde in den Datenbanken PubMed, PubPsych sowie in der Suchmaschine BASE nach Publikationen zur Beantwortung der Forschungsfragen recherchiert. Insgesamt konnten 13 relevante Quellen, darunter vier Forschungsstudien, gefunden und ausgewertet werden. Ergebnisse: In allen einbezogenen Quellen wurde festgestellt, dass die Behandlung mit Cannabidiol bei Insomniker*innen mit einer guten Verträglichkeit sowie mit einer Verbesserung der Schlafqualität sowie -quanität einhergeht. Die Reinsubstanz Cannabidiol stellte eine wirksame, alternative Behandlungsform gegenüber herkömmlichen Schlafmitteln dar. Darüber hinaus konnte ermittelt werden, dass der medizinische Gebrauch von Cannabidiol hinsichtlich der Gesetzeslage zulässig ist, jedoch aufgrund der medizinischen Wirkung der Verschreibungspflicht unterstellt sind. Diskussion: Die Ergebnisse deuten trotz vorliegender Limitationen auf eine positive Wirkungsweise von Cannabidiol bei einer Insomnie hin sowie auf eine zulässige und zugängliche Behandlungsform. Jedoch konnte nur auf eine geringe bis unzureichende Datenlage zugegriffen werden. Weitere Forschungen müssen betrieben werden, um eine langanhaltende Wirkung sowie Behandlungserfolg nachweisen zu können.